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Topinambur ist das wohl am schönsten blühende Gemüse! Im Frühling und Sommer wachsen die Blumen, die aussehen wie kleine Sonnenblumen bis zu drei Meter hoch und ab September kann man die Knollen, die auch Erdartischocken genannt werden den ganzen Winter hindurch bei frostfreiem Boden ernten. Ich habe einen Teil der Knollen für den nächsten Frühling einfach wieder eingesetzt.

Topinambur kann wie die Kartoffel verwendet werden- im Gegensatz zu ihr ist er kein Nachtschattengewächs sondern gehört der Familie der Korbblütler an. Sein Geschmack erinnert an den der Artischocke wobei die Knolle der Ingwerwurzel zum Verwechseln ähnlich sieht. Europa hat die Knolle im 17. Jahrhundert entdeckt, nachdem französische Amerika- Auswanderer  dort dank großen Vorräten an Topinambur eine Hungerkatastrophe überlebt hatten. Als sie die Knolle nach Frankreich schickten und die Franzosen sie zubereiteten, waren zufälligerweise Stammesangehörige der brasilianischen Tupinambà zu Gast und ihnen zu Ehren kam die wundersame Knolle zu ihrem durchaus exotischen Namen.

Die Ureinwohner Nord- und Mittelamerikas verwendeten Topinambur nicht nur als Lebensmittel sondern setzten die Knolle gezielt als Heilpflanze ein. Als Saft der Knolle oder Essenz der Blüten wird es auch heute noch bei entzündlichen Beschwerden angewendet. Topinambur ist ein präbiotisches Lebensmittel. Durch seinen hohen Gehalt an Inulin und Fructooligosacchariden trägt der Verzehr der Knolle zu einer gesunden Darmflora bei, denn beide Nährstoffe werden von Bifidobakterien (den “guten” Darmbakterien) als Nahrung verstoffwechselt und unsere Darmfunktion wird unterstützt. Dadurch wird unser Immunsystem gestärkt! Doch Inulin und Fructooligosaccharide unterstützen nicht nur die Darmflora sondern helfen auch bei der Aufnahme bestimmter Mineralien. So kann beispielsweise in Kombination mit beiden Stoffen mehr Kalzium aus der Nahrung aufgenommen und verstoffwechselt werden.

Zu 80% aus Wasser bestehend, enthält Topinambur fast kein Fett- dafür umso mehr wasserlösliche Ballaststoffe, die sättigen und so beim Abnehmen unterstützen können. Neben Mineralien wie Eisen, Kalium und Kupfer liefert uns die Knolle vor allem die Vitamine C, B1 und B3!

Bei diesem Gericht kann das im Rohmilchkäse enthaltene Kalzium optimal aufgenommen und verstoffwechselt werden und in der Kombination mit Cranberries, die entzündungshemmend wirken und somit ebenfalls zu einer gesunden Darmflora beitragen, stärken wir unsere Immunabwehr für die kalten Tage!

Zutaten für 4 Personen:

für die Taler:

250g Topinambur

150g Rohmilchkäse

1 Zwiebel

2 Eier

1 Avocado (wer möchte kann auch 80g Butter verwenden)

1 Eßl Mohn

Salz, Pfeffer, 1/4 frischgeriebene Muskatnuß

evtl. Fett für die Förmchen

für das Cranberrychutney:

150g frische Cranberries

1 Zwiebel

1/2 Knoblauchzehe

1 Chilli

Öl zum Braten- zB. Kokosfett

100ml Rotwein

1 Teel Honig

1 Teel gemahlener Kurkuma oder eine fingerspitze frische Kurkumawurzel

1 Zimtsange

5 Nelken

1 Lorbeerblatt

Zubereitung:

die Taler:

Eine Muffinform, Muffinförmchen oder kleine Tarteförmchen vorbereiten- ggf. fetten wer keine Papierförmchen benutzt.

Das Fruchtfleisch der Avocado auslösen, in eine Schüssel geben und gut zerquetschen. (wer lieber Butter nehmen möchte, gibt diese flockenweise in die Schüssel). Den Topinambur gründlich abwaschen und putzen und im Anschluss mit Schale kleinraspeln. Den Rohmilchkäse ebenfalls raspeln und beides unter die Avocado mengen.  Die Zwiebel kleinschneiden und dazugeben.

Zum Schluss die Eier und den Mohn unterrühren und alles nach Gusto würzen. Den Teig in die vorbereiteten Förmchen geben und im vorgeheizten Backofen bei 180° für 30min auf mittlerer Schiene goldbraun und knusprig backen.

 

das Cranberrychutney:

Die Cranberries waschen und abtropfen lassen. Die Zwiebel kleinschneiden, Knoblauch und Chilli hacken und ggf den frischen Kurkuma raspeln. Etwas Öl- ich verwende am liebsten Kokosfett, in einen kleinen Topf geben und auf mittlerer Temperaturstufe erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Chilli und Kurkuma kurz anrösten, den Honig dazugeben und mit Rotwein ablöschen. Die Cranberries sowie alle Gewürze hinzufügen und mit Deckel (Achtung: Cranberries platzen beim Erhitzen und können auch mal durch die Küche hüpfen;-) für 25min bei niedriger Temperatur einkochen.

Ggf nochmals abschmecken und Nelken, Zimtstange und Loorberblatt aus dem Chutney fischen. Das Chutney über die knusprigen Taler geben und servieren.

Voilà!

 

 

 

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